Daniela Spuhler-Hoffmann von Barizzi und Esslinger ist Powerfrau der Baubranche
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Brüttisellen – „Ich bin stolz, die Esslinger AG in der dritten Generation zu führen – ein Familienunternehmen, das mein Großvater Arthur Esslinger gründete und meine Eltern Lotty und Urs Hoffmann erfolgreich weiterentwickelt haben.“ Wer so etwas sagt, macht nicht „Dienst nach Vorschrift“, sondern glüht für seine unternehmerische Aufgabe. Die Worte stammen von Daniela Spuhler-Hoffmann, der Verwaltungsratspräsidentin und Inhaberin der Esslinger AG und Barizzi AG. Sie trägt nicht nur Verantwortung für die strategische Ausrichtung beider Bauunternehmen, sondern hat überdies das Tagesgeschäft im Blick. Dafür macht sie sich vor Ort immer ein eigenes Bild vom Stand der Großprojekte. Die Esslinger AG blicke auf viele erfolgreiche Projekte und langjährige Partnerschaften zurück. „Ob in der Systemgastronomie für Unternehmen wie McDonald’s und Burger King, in der Automobilindustrie für die Emil Frey AG und die Binelli Group oder in der Fernwärmeversorgung der Stadt Zürich – die Esslinger AG ist aus der Region nicht mehr wegzudenken“, unterstreicht Spuhler-Hoffmann.
Bei allen Bauaufträgen will sie ein Höchstmaß an Verlässlichkeit, Qualität und Kundenzufriedenheit sicherstellen, weil sie eine enge Kundenkooperation für die Grundlage langfristiger Geschäftsbeziehungen hält. „Wir arbeiten seit über 30 Jahren mit Esslinger zusammen, und diese Partnerschaft ist geprägt von Vertrauen und gemeinsamen Werten“, sagt Remo Schällibaum. Der Geschäftsführer der Schällibaum & Partner AG lobt: „Was Esslinger besonders macht, ist der Mut, neue Wege zu gehen, ohne die eigenen Wurzeln zu vergessen. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtig, einen Partner an seiner Seite zu wissen, der Charakter zeigt und Verantwortung übernimmt. Deshalb vertrauen wir auf Esslinger – privat wie geschäftlich.“ Spuhler-Hoffmanns Tag beginnt meist morgens auf dem Firmengelände in Brüttisellen, wo sie sich einen Überblick über die laufenden Arbeiten verschafft und ihr Team konsultiert. Barizzi und Esslinger decken hochkompetent Hochbau und Tiefbau ab und können beide Bereiche bei Bedarf problemlos verzahnen.
Nach ihrer Kindheit in Zürich und dem Schulbesuch absolvierte die heutige Inhaberin die Handelsschule und arbeitete zunächst bei einer Unternehmensberatung. Dann studierte sie Betriebsökonomie mit Fokussierung auf die industrielle Produktion. Die ZHAW School of Management and Law in Winterthur verspricht im Studiengang Betriebsökonomie die Ausbildung zu „Problemlösern“ in Unternehmen und Organisationen: „Ein Abschluss in Betriebsökonomie qualifiziert Sie für anspruchsvolle Fachpositionen und legt die Basis für die Übernahme einer Führungsposition. Sie haben vielfältige Berufsperspektiven.“ Aber Daniela Spuhler-Hoffmann, die zu ihrer Zeit an der Zürcher Hochschule Winterthur studierte, wollte immer nur die Familientradition fortsetzen und etwas „Handfestes“ machen: „Das soll mir jetzt keiner übel nehmen, aber mit dem Banken- oder Versicherungsmetier kann ich nicht viel anfangen. Ich mag, wenn es um etwas geht, das man anfassen und riechen kann. In der Industrie ist das am ehesten der Fall. Und natürlich auf dem Bau.“ Mit dem etwas rustikaleren Ton auf Baustellen kommt sie genauso gut zurecht wie mit der Männerdominanz in der Bauwirtschaft. „Natürlich geht es hier nicht zu und her wie in einem Büro. Aber ich sage immer: Wenn jemand, also in diesem Fall eine Gruppe Männer, sieht, dass man Einsatz zeigt, dann klappt es ganz ausgezeichnet“, erklärte sie in einem Interview.
Das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter ist ihr sehr wichtig, und sie versteht eine beschäftigtenfreundliche Unternehmenskultur als familiäres Erbe: „Einem Unternehmen geht es nur gut, wenn es seinen Mitarbeitern gut geht. Großvater und Vater haben ihre Leute allesamt mit Namen gekannt und sind auf deren Sorgen eingegangen. Genau gleich will auch ich es halten.“ Was ihre Mitarbeiter leisten, weiß sie auch deshalb wertzuschätzen, weil sie nach ihrem Studium ein Praktikum in der Nutzfahrzeug-Sparte von Mercedes Benz machte und in einem fremden Bauunternehmen arbeitete, wo sie keine Vorzugsbehandlung als Tochter des Chefs und Enkelin des Firmengründers erfuhr. „Daran denke ich unglaublich gerne zurück. Der Umgang mit den Menschen, den Maschinen, das Schaufeln, das Chrampfen“, äußerte die taffe Frau einmal. „Gerade deshalb hat man mich auf dem Bau akzeptiert. Weil ich gezeigt habe, dass ich das unbedingt will. Mir handkehrum wurde einmal mehr bewusst, welch große Leistung diese Arbeiter Tag für Tag erbringen.“ Überhaupt fühlt sie sich ihrem Großvater sehr verbunden, der 1955 die Esslinger AG gründete und dessen Sohn wiederum 1989 die Barizzi AG übernahm. Einen Zwang zum Einstieg in die Familienunternehmen spürte sie nie: „Niemand hat von mir verlangt, ich müsse diesen Job machen. Ich bin ganz automatisch in die Materie hineingewachsen. Mein Großvater hat mich jeweils auf die Baustellen mitgenommen, meinen Vater habe ich vor und nach der Schule auf den Werkhof begleitet.“
Privates will die Powerfrau der Schweizer Baubranche trotz ihres Bekanntheitsgrades möglichst aus der Öffentlichkeit heraushalten. Als sie 2010 von einem Journalisten gefragt wurde, wie sie den Fulltime-Job als Chefin, Ehefrau und Mutter bewältigt, antwortete sie selbstbewusst: „Alles eine Frage der Organisation. Mein Mann hilft tatkräftig mit bei der Betreuung.“ Ihr Mann, der Vorzeigeunternehmer Peter Spuhler, war zu dieser Zeit SVP-Nationalrat, trat von diesem Amt aber Ende 2012 zurück, um sich ganz auf seine Tätigkeiten in der Wirtschaft zu konzentrieren. Mitte dieses Jahres erzählte Daniela Spuhler-Hoffmann beim CEO-Lunch der ZRH-Community, welchen Führungsprinzipien sie sich als erfolgreiche Bauunternehmerin in dritter Generation verbunden fühlt. „Nachhaltiger Erfolg braucht Charakter, Verantwortung – und ein starkes Team“, betonte sie für die Esslinger AG und Barizzi AG mit insgesamt 170 Mitarbeitern. Großen Wert legt sie auf eine Firmenkultur mit flachen Hierarchien und einer offenen Gesprächsatmosphäre, um aufkommende Probleme frühestmöglich lösen zu können. Deshalb – und wegen einer jugendlich-frischen Werbekampagne mit der Chefin unter einem Bauhelm – haben beide Unternehmen keine Probleme bei der Gewinnung von Auszubildenden.
Daniela Spuhler-Hoffmann sieht ihre Branche in der Pflicht, immer höhere ökologische Standards einzuhalten und trotzdem finanzierbar zu bauen. So setzen Barizzi und Esslinger konsequent auf umweltfreundliche Lösungen, von grabenlosem Leitungsbau bis hin zur Zusammenarbeit mit den städtischen Werken. Mit den Wasserwerken Zürich ist die Esslinger AG seit über 51 Jahren partnerschaftlich verbunden ist und behebt für sie zuverlässig Rohrbrüche. „Wir alle haben die Verantwortung, ökologisch zu handeln, und dieses Thema nehmen wir sehr ernst,“ bekräftigt Esslinger-Geschäftsführer Roland Herzog. „In unseren Projekten setzen wir zunehmend auf nachhaltige Materialien und modernste Technik, um die Umwelt zu schonen und die Zukunft positiv zu gestalten.“ Auch Barizzi-Geschäftsführer René Bischof streicht die Relevanz nachhaltigen Bauens heraus, „um dem Klimawandel entgegenzuwirken, indem sie umweltfreundliche Materialien und energieeffiziente Techniken verwenden“.