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Elaris AG: Lars Stevenson nennt 14. März 2024 für Erstnotiz im Freiverkehr der Börse München

Elaris AG: Lars Stevenson nennt 14. März 2024 für Erstnotiz im Freiverkehr der Börse München

Bad Dürkheim – Der wichtigste Beweggrund für den Börsengang eines Unternehmens ist die Stärkung seiner Eigenkapitalbasis und damit die wirtschaftliche Zukunftssicherung. Damit auch mittelständische Unternehmen leichter an Börsenkapital kommen, initiierte die Börse München im Jahr 2005 das Segment M-Access (Eigenschreibweise „m:access“). Damit wird kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ein preisgünstiger und unbürokratischer Weg an den Kapitalmarkt geebnet. Betrieben wird die öffentlich-rechtliche Börse München von der Bayerischen Börse AG. Im letzten Oktober waren im Segment M-Access 70 Unternehmen aus den Sparten Beteiligungen, Consumer, Finanzdienstleistungen, Immobilien, Software/IT sowie Technologie mit mehr als 26.500 Beschäftigten gelistet.

Für den Herbst 2023 hatte die Elaris AG ihren Gang an die Münchner Mittelstandsbörse geplant. Das im Jahr 2000 in Grünstadt gegründete und inzwischen in Bad Dürkheim ansässige Unternehmen will die stockende Mobilitätswende vorantreiben und importiert chinesische Elektroautos nach Deutschland. „Die Mehrheit der Leute interessiert es nicht, in wie vielen Sekunden ein Auto von 0 auf 100 Stundenkilometer kommt“, heißt es unternehmensseitig. „Sie wollen ein alltagstaugliches Fahrzeug für 20.000 bis 50.000 Euro. Wir fokussieren uns auf diese Kunden.“ Um sich hohe Entwicklungskosten zu sparen, die an die Kunden weitergegeben werden müssten, setzt Unternehmensgründer Lars Nikolai Stevenson auf alltagsrobuste und bezahlbare E-Autos der fernöstlichen Hersteller Dorcen, Skywell und GAC. Ihre bewährten Modelle mit einem attraktiven Preis-Leistungsverhältnis lässt er nach individuellen Kundenwünschen modifizieren und für den europäischen Markt anpassen. Deshalb will Stevenson auch nicht von rein chinesischen Autos sprechen: „Es ist vielmehr die gleiche Situation wie beim Apple iPhone. Entwickelt wird das Smartphone in Kalifornien, gebaut von Foxconn in China.“

Mit den elektrischen Automodellen Dyo, Pio, Finn, Jaco, Lenn und Beo wird eine große Bandbreite vom kleinen Stadtflitzer über den SUV bis zur eleganten Limousine angeboten. Die Fahrzeuge verbinden eine hochwertige Technologie und moderne Ausstattung mit geringen Ladezeiten und erschwinglichen Preisen. Der familienfreundliche Elektro-SUV Beo hat ein Panoramadach, eine noble Innenraumgestaltung, einen großen Kofferraum mit viel Ladevolumen und glänzt überdies mit einem wegweisenden Assistenzsystem. Auch die Fahrzeugdaten sprechen für ihn. Dazu gehört eine Reichweite von 520 km NEFZ, ein kombinierter Verbrauch von 19,3 kWh/100 km, eine Leistung von 150 kW (204 PS), eine Höchstgeschwindigkeit 150 km/h (abgeregelt) und eine Bodenfreiheit von 159 mm. Im Fahrbericht eines bekannten deutschen Automagazins heißt es über den Reisekomfort: „Gegenüber seinen Mitbewerbern will der Elaris Beo vor allem mit dem Platzangebot punkten. Im Fond kommt man gar auf den Gedanken, vor den Beinen der Insassen noch eine Modellbahnanlage aufzubauen. Trotz serienmäßigem Panorama-Schiebedach passt auch die Kopffreiheit. Breite, elektrisch verstellbare Sessel sorgen auch in der ersten Reihe für Bequemlichkeit. Am Fahrersitz ist die Kopfstütze an den Außenseiten leicht gebogen. Das soll nicht nur für eine bequeme Liegeposition im Schlafmodus sorgen, sondern ist auch während der Fahrt ein Komfortgewinn.“

Um den Kapitalstock für den Ausbau des Vertriebssystems zu erweitern, wollte die Elaris AG eigentlich Ende letzten Jahres ihr Stelldichein bei M-Access geben. Das wurde aber zunächst zurückgestellt. Nach eigenen Angaben hat Lars Stevenson 3,6 Millionen Euro in sein Elektro-Start-up investiert und über einen Genussschein 11,8 Millionen Euro eingeworben. Zusätzlich strebte der Anhänger der klimafreundlichen Verkehrswende eine Kapitalerhöhung im zweistelligen Millionenbereich an und verhandelte deshalb mit verschiedenen Investorengruppen. Im letzten Sommer erklärte der Elaris-CEO auf Nachfrage, eine Unternehmensbewertung von 500 Millionen Euro anzustreben und zehn Prozent der Anteile auf den Aktienmarkt zu bringen. Zusammen mit einer Investmentbank arbeite man zielstrebig am Börsenprospekt.

Anfang 2024 kam wieder Bewegung in die Börsenpläne, und die rheinland-pfälzischen E-Auto-Enthusiasten sprachen vom bevorstehenden Listing. Im Rahmen einer „Family & Friends“-Zeichnung bot Elaris seine Aktie bis Ende Februar vorbörslich für 33 Euro an. Den Einstiegskurs erwarte man etwas später bei 41,50 Euro, erklärten die Bad Dürkheimer und wiesen auf eine zwölfmonatige Haltefrist der Aktien hin.

Etwas später wurde die Elaris AG konkreter und nannte den 14. März 2024 für die Erstnotiz im Freiverkehr der Börse München. Stolz gab das E-Mobility-Unternehmen die Billigung des Wertpapierprospekts durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bekannt. Ab dem 14. März sollen alle 12,1 Millionen Aktien im Segment M-Access gehandelt werden. „An diesem Tag soll ein öffentliches Angebot von bis zu 10.000 Aktien aus dem Bestand der Hauptaktionärin der Elaris, der Elaris Holding GmbH, stattfinden, das über die Börse München abgewickelt wird“, erklärte Lars Stevenson. Das öffentliche Angebot erfolgt nur in der Bundesrepublik Deutschland und ausschließlich am Tag der Erstnotiz zwischen 8.00 Uhr morgens und 20.00 Uhr abends. Interessenten können ihre Kaufaufträge über jede an der Münchner Börse zugelassene Bank erteilen. „Eine Möglichkeit zum Erwerb von Aktien vor dem ersten Handelstag ist nicht vorgesehen und bestand nur für ausgewählte nahestehende Personen und Bestandsinvestoren“, betonte die Elaris AG.

Sie will ihre Automarke zur Umsatzsteigerung in weiteren europäischen Märkten einführen und etablieren, wie dem Wertpapierprospekt der Emittentin zu entnehmen ist. In den Niederlanden, Italien und Tschechien bestünden schon Beziehungen zu Partnern, die als lokale Distributoren die Elaris-Elektroautos vertreiben würden. Für das Jahr 2024 sei zudem der Markteintritt in Frankreich, Spanien und Polen geplant. Auch dort wird nicht an eigene Niederlassungen oder Tochtergesellschaften gedacht, sondern an lokale Distributoren, die eine Vertriebslizenz erwerben. „Die Emittentin möchte mit ihren Fahrzeugmodellen nicht das Luxussegment bedienen, sondern bedarfsgerechte Elektromobilität für Unternehmen und Privatpersonen aller Einkommensschichten anbieten“, beschreibt die Elaris AG im Informationsprospekt für Aktienkäufer ihre Geschäftsphilosophie. Damit konkurriere man von vornherein weder mit reinen Elektroautoherstellern der Luxusklasse wie Tesla und Polestar noch mit gezielt das Luxussegment ansprechenden Fahrzeugherstellern wie Mercedes oder Porsche. „Mit den von ihr derzeit angebotenen Modellen deckt die Emittentin nahezu sämtliche gängigen Fahrzeugklassen ab, vom Kleinstwagen bis zum Transporter.“

Zusätzlich zur Börsennotiz im M-Access-Segment ist zeitnah ein Aktien-Listung auf Xetra geplant. Das ist eine Abkürzung für „exchange electronic trading“ und somit für „elektronischer Börsenhandel“. Die Elaris AG will börslich nach gewissen Anlaufschwierigkeiten also kräftig durchstarten.